In der französischen Zeitung Libération spricht die weißrussische Autorin Swetlana Alexijewitsch über den japanischen Reaktorunfall und die Lehren, die aus Tschernobyl nicht gezogen wurden: „In ‚Träume‘ von Akira Kurosawa explodieren alle japanischen Atomzentralen. Die Leute setzen ihr Leben fort, trinken Tee, aber sie sind schon verurteilt. Dieser unsichtbare Tod ist schon dabei, in ihr Blut, ihre Körper zu geraten. Dieser Film ist zu einer Prophetie geworden. Wir zahlen einen zu hohen Preis für den Fortschritt, für eine Kultur, die auf dem Komfort und den Wohlstand der Menschen baut. Die Hochtechnologie steht im Dienst des ohnmächtigen Menschen. Aber diese Konsumkultur kann nicht von Dauer sein, sie kann nur tragisch enden. Das ist interessant, fast mystisch: Am Tag der Tragödie warteten die Menschen in Japan die ganze Nacht hysterisch darauf, ein neues von Apple lancierten Gadget zu kaufen.“
Quelle: www.perlentaucher.de 22.2.2011
Der 1990 gedrehte Film des japanischen Meisterregissseurs Akira Kurosawa (1910-1998) von enthält acht wichtige Träume seines Lebens. Eine der Traumszenen, „Der Fujiyama in Rot“, erzählt die letzten Minuten Japans. Sechs Reaktorblöcke sind durchgeschmolzen und explodieren.
Bildquelle Akira Kurosawa: www.brokenprojector.com