Archiv: Natur+Wissenschaft

Unerwartet – Unwahrscheinlich – Aus der Reihe tanzend

Gesellschaft, Lebenskunst, Natur+Wissenschaft, Philosophie, Psychologie, Zeitgeschehen |

Nassim N. Talebs Buch „Der Schwarze Schwan“ ist eine passende Antwort auf die Verunsicherung durch unerwartete Veränderungen, ein Augenöffner, der uns helfen kann, plötzlich hereinbrechende Giga-Ereignisse seelisch zu bewältigen und immuner gegenüber zukünftigen Schocks zu werden. Der Untertitel „Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse“ deutet es bereits an: Hier geht es ums Eingemachte. Taleb hat sein Buch schon vor dem Ausbruch der Großen Finanzkrise geschrieben, doch tendenziell bzw. von der Idee her ist diese ebenso wie das Reaktor-Unglück von Fukushima darin bereits enthalten. Das Buch animiert in gewisser Weise zu einem Zen-artigen Lebensstil im Hier und Jetzt, zu einem Schwimmen, ja „Floaten“ ohne festen Boden unter den Füßen. Wir lernen so den Dingen gelassener ins Auge zu sehen, die eigentlich nie geschehen dürften – und doch plötzlich immer wieder geschehen. Weiterlesen lohnt sich!

Warum versagen paranormale Fähigkeiten so oft unter Laborbedingungen?

Esoterik, Gesellschaft, Grenzgebiete, Natur+Wissenschaft, Philosophie |

Anhänger einer ganzheitlichen, spirituellen Geisteshaltung empfinden es immer wieder ernüchternd, wenn nicht gar enttäuschend, dass sich trotz etwa 100 Jahren seriöser parapsychologischer Forschung die Grenzen des gängigen naturwissenschaftlichen Weltbildes nur unerheblich in einer von ihnen gewünschten Richtung verschoben haben. Insbesondere Experimente zur Überprüfung para-normaler Fähigkeiten in wissenschaftlichen Versuchsanordnungen liefern keine eindeutigen Ergebnisse oder gar Beweise. Einer der Gründe ist nach meinem subjektiven Empfinden: Das »System« scheint mit einer bestimmten Ethik gekoppelt zu sein. Es ist doch merkwürdig, dass sich immer wieder Freiwillige für Tests zur Verfügung stellen, obwohl hinlänglich bekannt sein müsste, dass eine Bestätigung ihrer Fähigkeiten dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu erwarten ist. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass paranormal Befähigte gelegentlich in Fernsehshows ihre Künste demonstrieren. Es handelt sich eben nicht um Bedingungen der wissenschaftlichen Nachprüfbarkeit, und nur eine solche kann zu einer allgemein anerkannten Tatsache führen.

Davon abgesehen gibt es ethische Negativa – die freilich keine wissenschaftlichen Argumente sein können –, sowohl auf der gesellschaftlichen als auch auf der subjektiven Ebene Weiterlesen lohnt sich!

Die Unschärfe des Lebens – Weisheit der Postmoderne

Grenzgebiete, Natur+Wissenschaft, Philosophie |

Seit etwa 1900 ist das Weltbild der Physik durch einen tiefgreifenden Wandel gegangen, und eine Reihe von modernen Naturwissenschaftlern hat offensichtlich die gewohnheitsmäßige Distanz zum Religiösen aufgegeben. Einige Bahnbrecher der neuen physikalischen Weltsicht haben sogar mit Hingabe um ein philosophisches, ja spirituelles Verständnis der Welt gerungen. Diese Bemühungen von anerkannten Vordenkern der Naturwissenschaft haben in der Esoterik eine nicht zu unterschätzende Resonanz gefunden.

Einige moderne Erkenntnisse der Physik scheinen die eher monistische, d.h. auf eine All-Einheit ausgerichtete Esoterik zu unterstützen:

  • Heisenbergsches Unbestimmtheitsprinzip (Unschärferelation): Die Grenzen zwischen Subjekt und Objekt verschwimmen. Ein völlig »objektiver« Beobachtungsprozess ist eine Illusion.
  • Bellsches The­o­rem: Im Universum ist alles mit allem verbunden und wirkt aufeinander ein. Die Verbindung aller Teile ist offenbar immer und überall vorhanden, auch ohne Signalübertragungen, und ohne zu überwindende Zeiten und Räume.
  • Teilchen-Welle-Kom­ple­men­tarität: Das strikte Entweder-Oder-Prinzip und damit die rational-logische Erklärbarkeit der Welt sind an grundsätzliche Grenzen gestoßen.
  • Weiterlesen lohnt sich!

Die Synchronizität

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Der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung war einer der ersten, der sich wissenschaftlich mit dem Thema der unwahrscheinlichen Zufälle im Menschenleben befasste. Er prägte dafür den Ausdruck »Synchronizitäten«. Seine grundlegende Abhandlung darüber erschien 1952 und trägt den Titel Synchronizität als ein Prinzip akausaler Zusammenhänge. Bis heute ist diese Schrift fruchtbar und einflussreich für die Psychologie und manche esoterische Disziplinen geblieben. Bei letzteren handelt es sich um mantische d.h. orakelnde Wege, was auf der Hand liegt, da ja Jung selbst seinen Synchronizitätsbegriff in der Auseinandersetzung mit dem chinesischen I Ging-Orakel und der Astrologie gewonnen hat. Doch auch theoretische Physiker, wie der mit Jung befreundete Nobelpreisträger Wolfgang Pauli und in heutiger Zeit David Peat, bezogen von Jungs Synchronizitätsbegriff starke Anregungen zur Entwicklung eines um die subjektive Dimension erweiterten ganzheitlichen Weltbildes. Weiterlesen lohnt sich!