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Dr. Stephan Surya NagelReligionswissenschaftKulturphilosophieCoaching & Consulting Vortrag: Mensch, Gott und Welt
Die drei existenziellen Sehnsüchte nach dem souveränen Selbst, der vollkommenen Liebe und dem glücklichen Schicksal
Freitag, 18. November 2016, 19:00 Uhr
Yoga Schule Berlin
Sigmaringer Str. 25, Laden EG
10713 Berlin
Archiv: Literatur
Koran und Bibel – grundsätzliche Unterschiede
Im Dialog zwischen islamischer und westlicher Kultur werden Bibel und Koran meist als vergleichbar oder gleichwertig hingestellt; beide seien »heilige Schriften«, heißt es. Diese Gleichstellung ist jedoch nicht gerechtfertigt.
Muslime betrachten den Koran als direktes Wort Gottes, die Bibel hingegen ist nach allgemeiner theologischer Auffassung von Gottes Geist inspiriert. Der Stellenwert und die Interpretationsspielräume der beiden Schriften sind in ihren jeweiligen Religionen höchst unterschiedlich. Weiterlesen lohnt sich!
Hätte Goethe heute einen Facebook-Account?
In einem kürzlichen FAZ-Artikel macht uns Tomasz Kurianowicz bewusst, dass Goethe sich vor 200 Jahren mit ähnlichen – oder sagen wir besser, vergleichbaren – Problemen auseinandersetzen musste wie wir:
Die Antwort auf die Titelfrage lautet: vermutlich. Unbefangen nutzen würde er ihn aber nicht. Denn auch der Dichter kannte schon die Überforderung des Geistes durch fortlaufende Neuigkeiten. So mied er phasenweise bewusst seine Lieblingszeitungen.
Prinzipiell ist das Phänomen medialer Überforderung gar nicht mal so neu. Seit fünfhundert Jahren, präziser gesagt: seit der Erfindung des Buchdrucks geht jedes neu etablierte Medium mit einem parallel feststellbaren Unbehagen einher.
Hier geht’s direkt zum FAZ-Artikel „Goethe+Facebook“. Weiterlesen lohnt sich!
Goethe und die Globalisierung – Rückbesinnung auf kulturellen Reichtum in de-zentralen Systemen
Entgegen landläufiger Meinung sind Kleinstaaten und dezentrale Systeme häufig wirtschaftliche und kulturelle Erfolgsmodelle. Bereits Goethe kritisierte die negativen kulturellen Auswirkungen des Zentralismus in großen politischen Einheiten und Großstaaten.
In einer Zeit, in der Themen wie „Globalisierung“ und „Europäische Union – ja oder nein“ aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen vitale Anliegen sind und heftig diskutiert werden, sollte der kulturelle Aspekt der politischen Zentralisierung nicht aus den Augen verloren werden. Im Bildungswesen herrscht schon seit Jahren ein erheblicher Vereinheitlichungsdruck, aufgrund von PISA-Studien soll aufgeholt und elitärer gedacht werden, an den deutschen Universitäten werden Studiengänge „verschult“ und amerikanischen Vorbildern angepasst. Die von oben forcierten Standardisierungen, die z.T. für ganz Europa gelten sollen, sind aber nicht für alle Lebensbereiche förderlich. Sie bilden einen natürlichen Gegenpol zu Individualismus und Vielfalt, die besonders im kulturellen Sektor wünschenswert sind.
Um einem anonymisierenden Zentralismus entgegenzusteuern wird in alternativ denkenden Kreisen deshalb schon seit Jahrzehnten die Parole „Global denken – lokal handeln“ ausgegeben. Der deutsch-britische Ökonom und Philosoph E.F.Schumacher (1911-1977), der wichtige Beiträge zur Steuerung der Nachkriegsweltwirtschaft lieferte, plädierte für die Abkehr von der modernen Gigantomanie und für die „Rückkehr zum menschlichen Maß“. Seine Devise „Small is Beautiful“ fiel bei vielen NewAge-Denkern und Basisdemokratie-Bewegungen auf fruchtbaren Boden.
Die sogenannte deutsche „Kleinstaaterei“ früherer Jahrhunderte wird bis heute vielfach belächelt und für rückständig gehalten. In mancher Hinsicht mag dies berechtigt sein, gewiss aber nicht in kultureller Hinsicht. In der Zeit der vielen souveränen Fürstentümer und Stadtstaaten im Deutschland des 18. und 19. Jahrhundert erlebten Musik und Literatur ihre größte Blüte. Vergleichbares lässt sich über das frühere Italien sagen. Weiterlesen lohnt sich!